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Erich Neumann (1905-1960) gilt als der bedeutendste Schüler C. G. Jungs. Sein in viele Sprachen übersetztes, umfangreiches Werk wird bis heute rezipiert, wobei Ursprungsgeschichte des Bewusstseins, Tiefenpsychologie und Neue Ethik, Die Große Mutter, Amor und Psyche als bedeutsamste zu nennen sind. Das vorliegende Buch gewährt erstmals Einblicke in Neumanns Biografie, seine Beziehung zu C. G. Jung sowie die Entwicklung seines Werkes, das wesentliche Impulse durch eine intensive Auseinandersetzung mit spirituellen Strömungen des Judentums, vor allem dem Chassidismus in der Interpretation Martin Bubers, erhalten hatte. Neumanns existentielle Ausgangsfragen, aus denen sein an C. G. Jung orientiertes, jedoch in seinen Grundlagen eigenständiges Werk hervorging, werden ebenso erörtert wie generationenspezifische und soziohistorische Aspekte jüdischer Identitätsbildung vor dem Hintergrund des Antisemitismus. Besondere Aufmerksamkeit liegt auf unveröffentlichten Schriften Neumanns und dem derzeit noch nicht veröffentlichten Briefwechsel mit C. G. Jung. Das Buch erschließt vier zentrale Themenschwerpunkte Neumanns durch systematische Interpretation: Ethik, Entwicklung der Ich-Selbst-Achse, Psychologie des Weiblichen und Zugang zum Schöpferischen.