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Tizian: Ländliches Konzert (um 1510)
In ein glückliches Arkadien führt Tizian (1488-1576) den Betrachter mit seinem Gemälde. Es zeigt eine bukolische Szene: einen Schäfer und im Vordergrund zwei Männer und zwei nackte Frauen in einer idyllischen Landschaft im Gras sitzend. Sie musizieren auf einer Laute und einer Flöte. PALETTES untersucht den Bedeutungsgehalt des allegorischen Bildes und taucht dazu in die Geistesgeschichte der Renaissance und der Antike ein.
Leonardo: Heilige Anna Selbdritt (1500-1515)
Leonardo da Vincis harmonisch komponiertes Gemälde zeigt im Mittelpunkt die Heilige Anna. Auf ihrem Schoß sitzt die Jungfrau Maria, die sich zum Jesuskind herunterbeugt. Dieses ist nackt mit lockigem Haar und will über ein sich sträubendes Lamm springen. Anna scheint Maria einzuhüllen. Man versuchte, in diesem Werk geheime Prophezeiungen, rätselhafte Zerrbilder und verborgene optische Spielereien zu sehen. PALETTES erzählt die Geschichte des Gemäldes nach Art eines Kriminalromans.
Raffael: Porträt des Grafen Baldassare Castiglione (1515)
1514 gibt Graf Baldassare Castiglione bei seinem Freund Raphaelo Santi, genannt Raffael (1483?1520), ein Porträt von sich in Auftrag. Das Bild erzählt eine Geschichte, die über den Rahmen der tiefen Freundschaft zwischen dem Maler und seinem Modell hinausgeht: Es spiegelt die Philosophie einer ganzen Epoche wider, denn erst ab der Renaissance gewann das Porträt an Bedeutung, als eine neue Weltanschauung und eine veränderte Auffassung der Rolle des Künstlers die mittelalterliche Denkweise ablöste.